Handdesinfektionsspender – Welche Systeme gibt es?
Gerade im Zuge der Corona-Krise ist die Handdesinfektion zu einem wichtigen Thema geworden. Zunehmend finden sich im Einzelhandel und anderen Betrieben mit Publikumsverkehr große Desinfektionsmittelspender im Eingangsbereich. Diese schützen Kunden und Mitarbeiter gleichermaßen vor gefährlichen Übertragungsinfektionen und erleichtern die hygienische Reinhaltung von Oberflächen und gemeinsam genutzten Räumen. Aber gibt es eigentlich Unterschiede zwischen verschiedenen Handdesinfektionsmittelspendern? Und welche Vor- und Nachteile bieten die verschiedenen Spendersysteme?
Wieso ist die Handdesinfektion so wichtig?
Gute Handhygiene ist wichtig für die Gesundheit. An einem ganz normalen Tag fasst ein Mensch hunderte verschiedener Dinge an: Die Kaffeetasse am Frühstückstisch, die Haltestange in der Bahn, das Bargeld beim Bäcker, die Computertastatur, die Aufzugtasten, den Einkaufswagen im Supermarkt oder den Zapfhahn an der Tankstelle. Auf all diesen Dingen, können Keime lauern. Je mehr Menschen etwas anfassen, desto stärker verkeimt ist ein Gegenstand in der Regel auch. Bei Berührung haben diese Bakterien, Viren und Pilze dann die Gelegenheit, auf die eigene Hand überzugehen. Schon nach wenigen Stunden können sich so hunderte Keime ansammeln. Die meisten davon sind harmlos, aber einige können leider auch Krankheiten hervorrufen.
Problematisch sind die Keime vor allem dann, wenn sie über Schleimhäute in den Körper gelangen. Das passiert schneller als gedacht, denn jeder Mensch fasst sich im Durchschnitt etwa 3,6 Mal pro Stunde ins Gesicht. Oft unbewusst. Die Nase juckt, die Augen brennen und schon sind die Finger im Gesicht und die Viren und Bakterien gelangen über Augen, Nase oder Mund in den Körper. Gründliches Händewaschen mit Wasser und Seife minimiert die Zahl der Keime und macht sie unschädlich. Aber unterwegs und im Alltag ist Händewaschen oft keine Option, da der Zugang zu Wasser und Seife fehlt. An dieser Stelle kommen Desinfektionsmittel ins Spiel. Auch sie töten Bakterien, Viren und Pilze und ermöglichen so eine schnelle und effektive Reinigung der Hände.
Für Unternehmen und Selbstständige mit Publikumsverkehr sind Handdesinfektionsmittel eine ausgezeichnete Lösung für das Corona Hygienekonzept. Nach der AHA-Regel muss neben der Einhaltung des Mindestabstands und der Maskenpflicht nämlich auch die Hygiene in den gemeinsam genutzten Räumen gewährleistet werden. Ein Handdesinfektionsmittelspender im Eingangsbereich kann von allen Kunden genutzt werden und hilft, Oberflächen und Gegenstände hygienisch rein zu halten
Welche Arten der Desinfektionsmittelspender gibt es?
Wenn Sie sich dazu entscheiden haben, in Ihrem Betrieb Desinfektionsmittel für Kunden und Mitarbeiter zur Verfügung zu stellen, müssen Sie sich noch überlegen, in welcher Form sie das tun möchten. Das ist natürlich abhängig vom Platzangebot und vom finanziellen Rahmen, aber auch davon, wie viel Desinfektionsmittel täglich benötigt wird. Die einfachste Lösung ist das Bereitstellen von einfachen Flaschen oder Pumpspendern, wie sie auch in der Drogerie zu finden sind. Hierbei ergibt sich allerdings das Problem der Oberflächenkontamination der Spender selbst. Jeder Kunde, der das Produkt nutzen möchte, muss den Spender anfassen und überträgt so Keime. Diese können dann auf den nächsten Nutzer übergehen. Preislich liegen diese Optionen zwischen fünf und fünfzehn Euro pro Liter Desinfektionsmittel.
Eine weitere Option ist ein Desinfektionsmittelspender mit einem Ellenbogenhebel aus Metall oder Kunststoff. Diese sind auch ab etwa zehn Euro erhältlich und fassen meist zwischen 500 Milliliter und einem Liter. Das Desinfektionsmittel muss allerdings separat gekauft werden. Hochwertigere Modelle liegen zwischen 25 und fünfzig Euro. Falls Sie keine Wandmontage wünschen, gibt es auch Ellenbogenhebel-Spender mit einem Ständer. Diese können frei aufgestellt werden und bieten so größere Flexibilität. Allerdings kosten sie auch mehr. Sehr günstige Modelle sind ab etwa sechzig Euro zu haben, für hochwertigere Exemplare werden aber auch Preise bis zu 200 Euro aufgerufen. Spender mit Ellenbogenhebel sind grundsätzlich sehr hygienisch und anwenderfreundlich, weshalb sie auch viel in Krankenhäusern zum Einsatz kommen. Die Problematik bei ihnen ist die Anwendung durch nicht medizinisch geschultes Personal. Normalverbraucher betätigen den Hebel meist nicht mit dem Ellenbogen, sondern mit der Hand. So besteht auch hier eine große Gefahr der Oberflächenkontamination und folglich einer Übertragungsinfektion.
Als dritte Alternative bieten sich Desinfektionsmittelspender an, die berührungslos funktionieren. Die Spender sind mit einem Sensor ausgestattet, der registriert, wenn sich eine Hand nähert. Sobald die Hand an der richtigen Position ist, wird eine angemessene Menge Desinfektionsmittel abgegeben. Der Vorteil dieser Systeme liegt klar auf der Hand. Zum einen sind sie absolut berührungslos, was eine Kreuzkontamination ausschließt, zum anderen dosieren sie das Desinfektionsmittel direkt passend. Auch die automatischen Desinfektionsmittelspender fassen in der Regel zwischen 500 Milliliter und einen Liter. Es gibt sie zur Wandmontage, als Tischgerät oder freistehend auf einem Ständer. Hochwertige Geräte lassen sich wahlweise über ein Netzgerät oder Batterien betreiben und können so sehr variabel eingesetzt werden. Preislich liegt ein berührungsloser Handdesinfektionsmittelspender kaum höher als einer mit Ellenbogenhebel. Günstige Modelle sind ab etwa achtzig Euro zu kriegen, hochwertige Spender beginnen bei etwa 100 Euro, können aber auch bis zu 200 Euro kosten.
Wie viel Desinfektionsmittel brauche ich?
Neben der Wahl des Desinfektionsmittelspenders ist auch die Frage interessant, wie viel Desinfektionsmittel in einem Unternehmen in etwa benötigt wird. Dazu ist letztendlich entscheidend, wie viele Menschen den Spender am Tag nutzen. Betriebe mit wenig Kundenverkehr kommen in der Regel also mit deutlich geringeren Mengen aus als stark frequentierte Unternehmen. Für eine gründliche und effektive Handdesinfektion genügen laut Untersuchungen etwa drei Milliliter Desinfektionsmittel. Bei etwa 100 Kunden am Tag würde eine Ein-Liter-Flasche also über drei Tage halten. Kleinere Betriebe mit wenig Laufkundschaft könnten mit der gleichen Menge problemlos eine oder sogar mehrere Wochen auskommen.
Dosieren Kunden das Desinfektionsmittel selbst, nehmen sie oft mehr als die angegebene Menge. Das schlägt sich dann natürlich in Ihren Kosten nieder. Mit einem professionellen Spender lässt sich das allerdings leicht korrigieren. Hier erhält jeder Kunde nur die empfohlene Menge, wodurch Sie auf lange Sicht Geld einsparen. Da lohnt sich auch die Investition in ein zunächst teureres System.